Das Interview

Das Interview

Was hat Sie dazu bewogen, den Beruf des Rechtsanwalts zu ergreifen?

Ich gestalte gerne juristische Vorgänge gemeinsam mit anderen Menschen und trage dadurch dazu bei, dass meine Mandanten ihre Ziele erreichen.

Wo liegen die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit?

Ich berate meine Mandanten in wirtschaftsrechtlichen Themen. Das heißt, ich unterstütze sie bei der Entwicklung von Projekten, entwerfe Verträge, entwickle Rechtsverhältnisse und streite gegebenenfalls auch gegen die andere Partei.

Welche Aufgaben reizen Sie am meisten an Ihrem Beruf?

Spannend finde ich, dass mein Mandantenkreis immer wieder mit neuen Herausforderungen an mich herantritt oder im Verlauf eines Mandats neue Aufgaben entstehen. Das Gestalten möchte ich hier abermals hervorheben. Dieser Aspekt ist mir wichtig, weil er konträr zur allgemeinen Wahrnehmung des Anwaltsberufs läuft, die das Streiten zu sehr in den Vordergrund rückt. Zumal eine vorausschauende Gestaltung Streit vermeidet.

Wann ist die Kooperation von Anwälten und Steuerberatern sinnvoll?

Bei fast allen Themen des Wirtschaftsrechts. Dort gibt es aufgrund der sehr starken Verzahnung der beiden Berufe fast keinen Bereich, den man isoliert bearbeiten kann. Bei Fragen von großer finanzieller Tragweite, zum Beispiel Unternehmenskäufen, bei Unternehmensgründungen oder einer Änderung der Gesellschaftsform ist eine Abstimmung von Anwälten und Steuerberatern absolut erforderlich. Diese Kooperationen dienen nicht dem Selbstzweck, sondern dem Wohle des Mandanten.

Welche juristischen Themen interessieren Sie neben dem Wirtschaftsrecht?

Um auf weitere spannende Themen zu stoßen, muss man das Wirtschaftsrecht nicht unbedingt verlassen. Das Urheber- und Medienrecht sind zum Beispiel verwandte Themengebiete, die ich sehr spannend finde.

Wo sehen Sie Änderungsbedarf beim deutschen Steuerrecht?

Bei vielen Regelungen erscheint mir eine Änderung, d.h. insbesondere eine Vereinfachung wünschenswert. Ein Ausgleich zwischen einfachen Steuergesetzen und der Steuergerechtigkeit – nach der möglichst jeder Einzelfall zutreffend besteuert werden soll – ist allerdings nur schwer möglich.

Wenn ich nicht Rechtsanwalt geworden wäre, wäre ich ... geworden.

Dann hätte ich Chemie studiert.